1.Kapitel 4 – Monat 18 bis 36: Skalierung II und fiskalische Einbettung
Im Zeitraum 18 bis 36 Monate (1,5–3 Jahre) erfolgt die zweite Skalierungswelle. Neben den sozialen Kernberufen werden sekundäre Sektoren in das WT-System eingebunden, z.B.:
- Sozialarbeit (Obdachlosenhilfe, Jugendhilfe)
- Justiznahe Dienste (Bewährungshelfer, Gerichtshilfe)
- Öffentlicher Bau und Erhalt (Straßenbau, Infrastruktur-Instandhaltung im öffentlichen Auftrag)
- Rehabilitation und Therapie (Physio-, Reha-, Psychotherapie im öffentlichen System)
- Umwelt-Monitoring und Naturschutz
- Offene, gemeinwohlorientierte Forschung
Damit werden weitere Unterbesetzungen adressiert.
Parallel beginnt die fiskalische Einbettung: Kommunen führen eine Bodenwert-Komponente ein, um Gemeinwesen über Boden- und Immobilienwerte mitzufinanzieren und Spekulation zu dämpfen. Gleichzeitig wird Steuervermeidung bekämpft, Kapitaleinkünfte werden ähnlich wie Arbeitseinkommen besteuert. So entstehen zusätzliche Einnahmen, mit denen TD und WT-Strukturen finanziert werden.
Die WT-Akzeptanz bei Steuern wird erhöht (z.B. auf bis zu 20% der Steuerschuld). Die öffentliche Beschaffung steigert den WT-Anteil bei Zahlungen, ohne Euro-Budgets zu kürzen – Euro + WT ermöglichen mehr Projekte.
Der RAB führt einen Kalibrierungsrhythmus ein (z.B. vierteljährlich): Faktor-Grenzwerte werden anhand der Arbeitsmarktlage angepasst. Um Übersteuerung zu verhindern (z.B. künstliche Aufsplitterung von Tätigkeiten in hochfaktorige Teilaufgaben), gelten Berufsmix-Pflichten und Audit-Trails. Gegebenenfalls kann der Gesamtdeckel für Faktoren gesenkt werden, wenn Engpässe beseitigt sind, ohne Attraktivität zu zerstören.
2.Kapitel 5 – Jahr 3 bis 5: Integration und europäische Anschlussfähigkeit
Nach etwa drei Jahren zeigen Kennzahlen, dass die Reform wirkt: Vakanzquoten in kritischen Berufen sinken, der WT/Euro-Kurs bleibt im Band, Inflation ist unter Kontrolle oder gedämpft.
Nun wird das System „europafit“ gemacht:
- Entwicklung interoperabler WT-Standards (offenes Protokoll) für EU-weite Kompatibilität
- Anpassung von Sozialversicherungs- und Steuerrecht, damit WT-Einkommen sauber eingebunden werden
- Start von Grenzgänger-Modellen und Kommunalverbünden in Grenzregionen, um gegenseitige WT-Anerkennung zu testen
Gleichzeitig verstetigen sich neue Einnahmequellen:
- Progressiver Erbschafts-/Erbanfallsteuer (empfängerbezogen) zur Umverteilung großer Vermögen
- Leerstandsabgaben gegen spekulativen Leerstand, Einnahmen für Kommunen
- Luxus-CO₂-Lenkungsabgaben auf besonders klimaschädlichen Luxus-Konsum (Privatjets, Yachten, etc.)
Outcome-Metriken zeigen u.a.:
- Kürzere Wartelisten in Pflege und Therapie
- Bessere Pünktlichkeit im ÖPNV
- Höhere Recycling- und Sanierungsquoten
- Sinkender Gini-Koeffizient (weniger Ungleichheit)
- Deutlich sinkende Armutsquote – durch zusätzliche, WT-gestützte Erwerbsmöglichkeiten
3.Kapitel 6 – Jahr 5 bis 10: Reifephase der Dualökonomie
In den Jahren 5 bis 10 ist die Dualökonomie in der Reifephase:
- Die Doppelwährung (Euro + WT) ist etabliert, das System im Normalbetrieb
- Transparenz und Kontrolle über offene Algorithmen, Audits, Rotationen in Gremien
- Bildungsfreiheit ist umgesetzt, Praxisphasen werden entlohnt
- Arbeitsangebot in Gemeinwohl-Sektoren ist stabil, Euro-Arbeitsmarkt bleibt funktional
- Unternehmen und Kommunen haben WT in ihre Planung integriert
- Haushalte nutzen TD + WT-Jobs als zusätzliche Einkommens- und Sicherheitsquelle
- Klimaprojekte, Sanierungen und Infrastrukturmaßnahmen profitieren von ausreichend Personal und Finanzierung
Diese Phase bereitet den Übergang zum langfristigen Tiefenumbau (Kapitel 7 ff.) vor.
