1.Kapitel 1 – Ausgangslage und Leitplanken
Der Übergang beginnt ohne abrupten Bruch: Statt den Euro-Kapitalismus sofort zu stürzen, wird er um eine Zeit- und Gemeinwohlökonomie ergänzt.
Zum Euro kommt als zweite Währung die Arbeitszeit-Währung WT hinzu. Gesellschaftlich prioritäre Arbeit wird in WT vergütet, jede zertifizierte Arbeitsstunde bringt zunächst 1 WT. Grundsatz: 1 Stunde Arbeit eines Menschen ist 1 Basiseinheit wert; Unterschiede werden über Faktoren (Belastung, Gefahr, Knappheit, Qualifikation, Gemeinwohlbeitrag) abgebildet.
Der Staat akzeptiert WT als Zahlungsmittel für einen Teil von Steuern, Gebühren und Abgaben. Ein enges Wechselkursband ( z.B. 14–16 €/WT) sorgt für Stabilität; die Clearing- und Emissionsstelle (CES) hält den Kurs durch gezielte Käufe/Verkäufe von WT.
Parallel führt der Staat eine Teilhabedividende (TD) ein – ein kombiniertes Grundeinkommen in Geld, WT und Sachleistungen. Zum Start etwa 300 € + 20 WT pro Monat, plus abgesicherter Zugang zu Wohnen, Basis-Energie, ÖPNV, Bildung und Gesundheit. Bildung wird gebührenfrei.
Junge Menschen, die Praxis- oder Sozialdienste leisten (FSJ, Pflegepraktika, gemeinnützige Einsätze), werden in WT bezahlt. Ein Rat für Arbeitsbewertung (RAB) legt evidenzbasiert Faktor-Bandbreiten für Berufe fest, die CES sorgt für Stabilität, Identitätssicherheit und Kurskontrolle. Offene Algorithmen, Audits und Sanktionen sollen Missbrauch verhindern.
Kapitel 1 legt damit das Fundament: zweite Währung für Gemeinwohl-Arbeit, staatliche Abnahmegarantie, Grundsicherung ( TD) und klar geregelte Governance – alles parallel zur bestehenden Euro-Wirtschaft.
2.Kapitel 2 – Monat 0 bis 6: Zünden ohne Systemschock
In den ersten sechs Monaten wird der Rahmen gesetzlich verankert (WT, CES, RAB). Anschließend startet eine Pilotphase in drei Regionen.
Fokus der Pilotprojekte sind Kernbereiche mit massivem Fachkräftemangel:
- Pflege und Gesundheit
- Erziehung und Bildung
- Müllentsorgung und Abwasser
- Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
Beschäftigte in diesen Sektoren erhalten zusätzlich zum Euro-Gehalt WT für ihre Stunden, inklusive Anwendung der Faktoren. Bildungsgebühren entfallen in den Pilotregionen; TD startet dort in kleiner Form (z.B. 300 € + 20 WT monatlich).
Arbeitgeber und Verwaltungen führen zertifizierte, digitale Zeiterfassung ein und wenden die Faktorlogik transparent an. Apps/Software verbuchen Arbeitsstunden automatisch in WT-Konten.
Die öffentliche Beschaffung akzeptiert testweise einen Anteil (z.B. 5%) in WT, damit WT auch außerhalb von Löhnen genutzt werden können. Euro-Budgets werden dabei nicht gekürzt – WT kommen zusätzlich ins System.
Für Beschäftigte bedeutet das: ein zusätzlicher Wertstrom in WT parallel zum Euro-Lohn, verwendbar z.B. für Steuern und kommunale Gebühren; der Euro-Lohn bleibt vollständig erhalten. Arbeitslose, Rentner und alle Bürger der Pilotregion profitieren von der TD. Praxis- und Sozialdienste werden in WT honoriert.
Arbeitgeber sehen mittelfristig Vorteile: gerechtere Bewertung, attraktivere Bedingungen, mehr Bewerbungen. Kommunen erhalten Entlastung bei der Personalgewinnung in der Daseinsvorsorge. Die ersten 6 Monate dienen damit als kontrollierter, beobachteter Start ohne Schaden für die Euro-Wirtschaft, aber mit sichtbaren positiven Effekten.
3.Kapitel 3 – (Beginn, weitere Ausgestaltung)
Kapitel 3 schließt an diese Startphase an und beschreibt die weitere Skalierung sowie die Einführung und operative Nutzung des Kursbands im Zeitraum 6–18 Monate: Ausweitung auf weitere Berufsgruppen, Stabilisierung der WT-Nutzung im Alltag und Feinjustierung der Faktoren anhand der ersten Daten.
